In diesem Artikel lernen Sie etwas darüber, dass unsere Gene nicht nur passiv sind und was neuronale Netzwerke damit zu tun haben. Sie lernen, was Depression, Burnout, Stress und Schmerz mit dem sogenannten Körpergedächtnis zu tun haben.
Jahrzehntelang
dachten Wissenschaftler, dass Gene den Bauplan für unseren Körper enthalten und ansonsten passiv sind.
Doch in den letzten Jahren hat die Epigenetik gezeigt, dass unsere Gene sich während des Lebens verändern.
Sie werden aktiviert und deaktiviert. Welche Gene aktiv sind, hat eine immense Auswirkung auf unsere Gesundheit.
Die Epigenetik ermöglicht, Krankheiten wie Depressionen und Burn Out, Infektionen und Krebserkrankungen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Dinge, die wir erleben hinterlassen Spuren im Gehirn und in unseren Genen.
Gene galten lange Zeit als Bauplan für unseren Körper. Welche Haarfarbe wir haben und ob sie gelockt oder glatt sind. Ob man einen Hang zum Übergewicht hat oder man ein höheres Risiko hat bestimmte Krankheiten zu bekommen.
Die Gene steuern jedoch nicht nur unseren Körper sondern sie werden auch von ihm gesteuert. Besonders Ereignisse im zwischenmenschlichen Bereich prägen unsere Gene.
Je nachdem wie wir unsere Beziehung gestalten, können wir Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen.
Im Gehirn hinterlassen die Beziehungen, die wir führen ebenfalls Spuren. Dabei spielen die sogenannten Spiegelneuronen eine große Rolle. Sie sorgen dafür, dass wir andere Menschen verstehen oder Babys lernen mit ihrer Umwelt zu interagieren.
Sie ermöglichen es dem Baby das Lächeln der Mutter nachzuahmen und so zu erfahren, dass das positive Folgen hat.
So wie wir als Aufwachsende positive Erfahrungen sammeln, hinterlassen negative Erfahrungen jedoch ebenfalls Spuren.
Wie wir unser Leben leben entscheidet über unsere Gesundheit. Wer ständig unter Druck steht uns sich stresst riskiert damit, seinen Körper auf genetischer Ebene dauerhaft zu schädigen. Jedes Erlebnis wird in unserem sogenannten Körper-Gedächtnis gespeichert.
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Gedanken, Assoziationen und Gefühle sind in unserem Gehirn als neuronale Netzwerke gespeichert, die über Synapsen miteinander verbunden sind. Je öfter wir ein bestimmtes Netzwerk aktivieren, desto stärker wird es. Es verbindet sich mit weiteren Nervenzellen und entwickelt zusätzliche Synapsen.
Starke Netzwerke werden öfters und leichter aktiviert. Das bedeutet konkret, wenn wir uns nach einer Umarmung gut fühlen, dass wir uns häufiger danach sehnen. Wenn wir Angst vor Spinnen oder Spritzen haben und darüber nachdenken, wird diese Angst auch immer größer werden.
Diese Anpassungsfähigkeit des Gehirns wird als erfahrungsabhängige Plastizität bezeichnet. Die Erfahrungen, die wir machen oder uns vorstellen, werden als Erinnerung gespeichert. Jedoch nicht bewusst, sondern rein unterbewusst.
Die neuronalen Netze bestimmen über unser Verhalten und unsere Persönlichkeit.
Das kann auch mal im Teufelskreis enden:
Wenn man als Kind einen großen Verlust erlitten hat, wie zum Beispiel den Tod eines nahestehenden Menschen, dann wird das Netzwerk "Schmerz durch Verlust" gestärkt. Das kann dazu führen, dass in vielen unabhängigen Situationen das Gefühl der Angst hervortritt. In Situationen wie Beziehungen in der Liebe oder der Freundschaft, könnte das dazu führen, dass man klammert und dem Partner oder Freund nicht genug Raum gibt. Das wiederum könnte dazu führen, dass man verlassen wird und das verstärkt das Netzwerk "Schmerz durch Verlust".
Wer als Kind häufig und nicht konstruktiv kritisiert wurde, entwickelt ein neuronales Netzwerk mit dem Ziel der Vermeidung von Kritik. Das kann dazu führen, dass die Person narzisstisch wird. Diese Person wird, je älter sie wird und dieses Verhalten an den Tag legt, automatisch das Verhalten an den Tag legen, dass sie zeigen möchte, was sie kann und was sie alles besitzt. Dadurch kann sie vielleicht vermeiden, kritisiert zu werden.
Die Forschung steht gerade noch an der Schnittstelle aus Psychologie und Neurologie. In den nächsten Jahren werden in diesem Bereich noch einige Erkenntnisse auf uns zukommen.
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